Die Sorge von Landwirtschaftsminister Hauk um die Landwirtschaft im BSG ist trotz Dementi des Umweltministeriums begründet.

Hauk hatte in einem Artikel der Schwäbischen Zeitung am 10. August 2023 ernsthafte Bedenken bezüglich der Landwirtschaft in Biosphärengebieten (BSG) geäußert. Er warnte davor, dass auf EU-Ebene Bestrebungen im Gange seien, die darauf abzielen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Biosphärengebieten und FFH-Gebieten zu verbieten. In Hauks eigenen Worten: „Wenn das mit den Pflanzenschutzmitteln kommt, können wir die Landwirtschaft in diesen Gebieten abhaken. So einfach ist das.“

Das Umweltministerium reagierte rasch auf Hauks Aussagen. Am 18. August 2023 veröffentlichte es ein „Faktenblatt Biosphärengebiete“, in dem klargestellt wurde, dass Biosphärengebiete bereits jetzt nicht als naturschutzrelevante Kategorie in den sensiblen Gebieten eingestuft sind. Das Ministerium betonte, dass Biosphärengebiete definitiv nicht unter diese Kategorie fallen.

Jetzt bestätigte Norbert Lins, der Vorsitzende des Agrarausschusses des EU-Parlaments, auf einer Informationsveranstaltung am 29. September 2023 in Mochenwangen die Sorgen des Landwirtschaftsministers. Lins, der aktiv an den Verhandlungen beteiligt ist, erklärte, dass es immer noch keine endgültige Klarheit in Bezug auf das Thema „Pflanzenschutzmittel im BSG“ gebe. Nach seiner rechtlichen Einschätzung würde die Umsetzung des derzeitigen Verordnungstextes bedeuten, dass in allen Zonen des BSG der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verboten ist.